Mit Content Recycling Zeit und Geld sparen

29 – Content-Januar: Mit Content Recycling Zeit und Geld sparen

Wenn du schon eine Menge Content erstellt hast, fragst du dich irgendwann: Was ist eigentlich mit den ganzen alten Inhalten, die in meinem Archiv vor sich hindümpeln? Kann ich die irgendwie noch mal pushen? Die Antwort ist: Ja, mit der Content-Recycling-Methode! Und wir schauen uns heute an, wie das geht.

Aber zuerst einmal klären wir, was Content Recycling ist. Wie beim Wertstoffrecycling geht es darum, vorhandene Ressourcen noch mal zu nutzen.

Beim Content Recycling geht es also darum, vorhandenen Content zu aktualisieren, aufzuwerten oder auch noch mal in eine ganz neue Form zu gießen. Also zum Beispiel aus einem Blogbeitrag einen Podcast oder ein Video zu machen. So ähnlich wie beim Content Repurposing, über das wir in Folge 15 gesprochen haben.

Nur dass es beim Content Repurposing ja darum ging, aus einem großen Content Piece viele kleine Pieces zu machen. Auf die Unterschiede gehe ich jetzt auch genauer ein – und auch darauf, wie Content Recycling funktioniert und was du damit erreichen kannst.

Wie funktioniert Content Recycling?

Zuerst schaust du dir an, welche Inhalte du überarbeiten willst. Content Recycling eignet sich hauptsächlich für größere Content Pieces wie Blogartikel, eBooks und Landingpages, weniger für aktuelle Nachrichten oder humorvollen Content (wer lacht schon zweimal über denselben Witz?).

Du solltest dich also auf Evergreen-Content fokussieren, also auf Inhalte, die dauerhaft relevant bleiben.

Wenn du dich in so einem Artikel auf Daten beziehst, ist es sinnvoll, diese Daten einmal im Jahr zu überprüfen. Viele Statistiken werden ja einmal im Jahr aktualisiert. Und damit dein Artikel auch immer aktuell bleibt, kannst du einfach die neuen Zahlen eintragen. Ggf. musst du auch etwas am Text ändern, wenn sich durch die neuen Zahlen größere Veränderungen ergeben.

Infografiken und Videos hinzufügen

Wie schon gesagt, kann Content Recycling auch bedeuten, bestehende Inhalte aufzuwerten. Wenn dein Artikel bis jetzt noch eine ziemliche Textwüste ist, ergibt es Sinn, sich Gedanken über Infografiken und Videos zu machen.

Kannst du eine Infografik oder ein Video erstellen, das den Text aufwertet?

Infografiken basieren meistens auf Daten. Zum Beispiel könnte man eine Infografik daraus machen, wie viel Deutsche zwischen 2010 und 2020 für Urlaubsreisen ausgegeben haben.

Falls es aber keine Statistiken zum Thema deines Artikels gibt, kannst du auch wichtige Aussagen visualisieren. Oder du kannst den ganzen Artikel noch mal in einer Infografik zusammenfassen.

Das bietet sich meiner Meinung nach besonders bei Listicles an. Ein Thema wie „Die 5 größten Vorteile von Content Marketing für dein Unternehmen“ ließe sich auch als Infografik darstellen.

Infografiken und Videos sind auch gut geeignet, um komplizierte Prozesse zu veranschaulichen. Sie können Schritt für Schritt zeigen, wie etwas funktioniert und haben gegenüber Texten den Vorteil, dass sie den User auch auf der visuellen Ebene ansprechen.

Wenn du dann schon dabei bist, deine alten Artikel zu überarbeiten, solltest du auch die Links im Text prüfen. Sind die externen Quellen, die du verlinkst, noch verfügbar? Gibt es in deinem Blog neue Inhalte, die du verlinken kannst? Eine gute interne Verlinkung kann dazu beitragen, dass deine Inhalte bei Google besser ranken.

Gezielte Aktualisierungen für Google

Zu guter Letzt noch ein Tipp, den ich beim Content Recycling besonders wichtig finde. Der hat auch damit zu tun, mehr Besucher über Google zu bekommen.

Und zwar kann es sinnvoll sein, dass du die Bilder, Überschriften, den Vorspann und das Veröffentlichungsdatum von deinem Artikel änderst. Auf diese Weise zeigst du Google, dass sich etwas getan hat, und die Suchmaschine crawlt deine Seite erneut.

Das manuelle Crawlen von Google kann mehrere Tage oder auch Wochen dauern. Du kannst den Vorgang aber beschleunigen, indem du eine Crawling-Anfrage stellst. Google hat dazu extra ein URL-Prüftool eingerichtet. Wenn du nach „URL-Prüftool“ googelst, findest du es sofort.

Im Idealfall verbesserst du durch die Aktualisierungen das Ranking deiner Seite. Du solltest aber sicherheitshalber noch eine Kopie deiner alten Seite behalten. Denn es kann auch sein, dass Google deine Änderungen nicht so gut findet wie erwartet.

Vorteile von Content Recycling

Aber gehen wir mal davon aus, dass alles glatt läuft und dein Artikel nach der Überarbeitung höher rankt als vorher. Dann hat sich der Aufwand auf jeden Fall gelohnt.

Und Content Recycling bietet auch noch mehr Vorteile.

  • Einen Artikel zu überarbeiten, kann zwar auch aufwendig und teuer sein. Vor allem, wenn du eine Infografik oder ein Video dazu erstellst. Aber wahrscheinlich sparst du schon Zeit und Geld, weil du nicht ein Thema komplett neu recherchieren musst.
  • Mit den Zusatzinhalten wie Infografiken und Videos erhöhst du die Verweildauer auf deiner Website.
  • Du kannst die aktualisierten Inhalte noch mal auf Social Media teilen und so zum einen noch mal Reichweite damit generieren und zum anderen ggf. vorhandene Lücken in deinem Redaktionsplan füllen.
  • Wenn du aus einem Artikel eine neue Contentform machst, kannst du neue Plattformen erschließen, zum Beispiel Video- oder Podcast-Plattformen, und so neue Zielgruppen auf dich aufmerksam machen.
  • Und am Ende des Tages hilft dir die Überarbeitung alter Inhalte dabei, mehr Leads zu generieren.

Wie immer hoffe ich, dass ich dich inspirieren konnte, etwas Neues auszuprobieren. Bei deinen ersten Content-Recycling-Projekten wünsche ich dir viel Erfolg und hoffe, dass wir uns morgen wieder hören!