Content Audit

11 – Content-Januar: Content Audit: Inventur für deine Website

Kennst du das, dass die Website wächst und wächst, aber man irgendwie den Überblick verloren hat, welche Themen man schon alle behandelt hat? Spätestens wenn man ein eigenes Online-Magazin mehrere Monate mit Inhalten gefüllt hat, kommt dieser Punkt irgendwann. Dann wird es Zeit für ein Content Audit. Was das genau bringt und wie du es machst, darum geht es in dieser Folge von Content Marketing einfach erklärt.

Ein Content Audit ist wie eine Inventur: Du verschaffst dir einen Überblick über alle Inhalte auf deiner Website. Bezogen auf Content Marketing ist das vor allem dann sinnvoll, wenn du ein Blog bzw. Online-Magazin auf deiner Website eingebunden hast.

Du bekommst damit einen Überblick über alle Themen, die du schon behandelt hast, welche Keywords du benutzt hast und auch, ob du deine Content-Marketing-Ziele erreicht hast. Das Ziel eines Content Audit ist, dass du Entscheidungen ableiten kannst, um dein Content Marketing weiter zu optimieren.

Wann ist ein Content Audit sinnvoll?

Viele sagen, dass man ein Content Audit einmal im Jahr machen sollte. Ich denke, das reicht auch in den meisten Fällen. Aber wenn du sehr viel Content für deine Website produzierst, kannst du sicherlich auch öfter mal alles auf den Prüfstand stellen.

Ein Content Audit kann aber auch sinnvoll sein, wenn es größere Veränderungen in deinem Team gibt. Also wenn du zum Beispiel jemanden für eine wichtige Position in deinem Content Marketing Team einstellst, schadet es sicher nicht, wenn derjenige sich zum Start einen guten Überblick über alles verschafft.

Auch vor einem Website-Relaunch würde ich mir alles noch mal genau angucken. Gibt es Seiten, die gelöscht werden können? Müssen alte Links umgeleitet werden?

Wie geht das?

Jetzt kommen wir aber mal ganz konkret dazu, wie du ein Content Audit durchführst.

Ich betrachte das Thema natürlich durch die Brille eines Redakteurs. Also ich spreche hauptsächlich darüber, Blog-Content zu optimieren. Aber das Prinzip ist für alle anderen Seiten auf deiner Website das gleiche.

Zuerst mal legen wir Ziele fest. Wir wollen zum Beispiel Doppelungen identifizieren. Also Artikel, die dasselbe Thema behandeln und sich bei Google für ein Keyword vielleicht sogar gegenseitig Konkurrenz machen.

Dann wollen wir aber auch Content-Lücken aufdecken. Also Themen und Keywords, für die wir noch Content erstellen wollen.

Wir wollen minderwertige Inhalte finden. Damit meine ich gar nicht unbedingt handwerklich schlechte Artikel, sondern eher Artikel, die kaum Zugriffe haben oder von denen die User schnell wieder abspringen (also Seiten mit einer hohen Bouncerate).

Und dann wollen wir auch noch unsere Champions identifizieren. Also Artikel, die sehr viele Zugriffe haben, zum Beispiel weil sie bei Google in den Top 3 stehen, oder Artikel, die sehr gut konvertieren, und User dann etwas bei dir kaufen, sich für deinen Newsletter anmelden usw.

Um das zu machen, würde ich mir eine Excel-Tabelle erstellen. Da legst du dann mehrere Spalten an:

  • Link zur Seite
  • Überschrift bzw. H1
  • Phase in der Customer Journey (Awareness, Interest, Desire, Action)
  • Content-Typ (Blogartikel, Anleitung, Produktbeschreibung, Landingpage)
  • Content-Format (Text, Bilder/Video vorhanden, mit/ohne Call to Action)
  • Anzahl der Wörter
  • Datum der Veröffentlichung oder der letzten Bearbeitung
  • Autor (wenn mehrere Autoren an der Website arbeiten)
  • Anzahl der Zugriffe im Betrachtungszeitraum
  • ggf. Conversion Rate, Bounce Rate etc.

Angaben wie Zugriffe, Conversion Rate und Bounce Rate findest du bei Google Analytics.

So ein Content Audit durchzuführen, kann schon eine Weile dauern. Aber hast du erst mal alle Daten zusammengetragen, hast du einen guten Überblick über deine Top- und Low-Performer-Seiten.

Was mache ich mit den Ergebnissen meines Content Audit?

Jetzt kannst du analysieren, was deine besten Seiten auszeichnet – und ob du die Low-Performer auf ein ähnliches Niveau heben kannst.

Ein Beispiel: Du stellst fest, dass deine Top-Seiten im Durchschnitt 1.000 Wörter lang sind und mindestens ein Bild und ein Video enthalten. Außerdem steht das Haupt-Keyword immer am Anfang der Überschrift.

Dann könntest du deine schlechten Seiten dementsprechend überarbeiten und hoffen, dass sich ihr Google Ranking verbessert.

Außerdem würde ich so viel wie möglich intern verlinken. Also ich würde von alten Artikeln auf neue verlinken und umgekehrt. Das heißt, du solltest auch deine alten Artikel von Zeit zu Zeit überarbeiten und Sätze hinzufügen, um auf deine neuen Texte zu verlinken.

Der Link sollte immer hinter dem entsprechenden Keyword des Ziel-Artikels liegen. Wenn du mit einem Artikel zum Thema “Escape Room Zubehör” bei Google ranken möchtest, solltest du also diese Wörter in einem anderen Artikel als Link markieren.

Vielleicht findest du in deinem Content Audit aber auch Seiten, die fast gar keine Zugriffe haben, weil sie nicht mehr relevant sind und wo es auch keinen Sinn ergeben würde, sie zu aktualisieren. Dann kannst du entscheiden, sie zu löschen.

Ähnlich ist es mit den anderen Zielen deines Content Audit. Wenn du feststellst, dass dir für einige wichtige Keywords Inhalte fehlen, kannst du sie jetzt in Auftrag geben.

Ein Content Audit kann man auch für seine Social-Media-Kanäle machen. Da gibt es dann natürlich andere Metriken. Aber es ist auf jeden Fall sinnvoll, die eigenen Social-Media-Aktivitäten ab und zu auf den Prüfstand zu stellen.

Metriken wären dann zum Beispiel:

  • Wachstum der Fan- und Follower-Zahlen
  • Reichweite der eigenen Posts
  • Engagement der Fans oder
  • Klicks auf Links

Hier kannst du dann auch rausfinden, welche Posts besonders gut funktioniert haben, zu welchen Uhrzeiten deine Follower am meisten mit deinen Inhalten interagieren und einiges mehr.

Fazit

Ein kurzes Fazit: Ein Content Audit ist nicht nur was für große Unternehmen. Jeder Online-Anbieter profitiert davon, seine Content-Marketing-Aktivitäten gelegentlich zu überprüfen. Mit den Erkenntnissen kannst du deine Inhalte optimieren und deine Content-Marketing-Strategie feinjustieren.