Geschichten mit Protagonisten

21 – Content-Januar: Ohne Protagonisten kein wahrhaftiges Storytelling

Jede Geschichte lebt von ihrem Protagonisten. Das gilt für Filme und Bücher genauso wie im Content Marketing. Und wir wollen uns heute mal ansehen, wie du geeignete Protagonisten für deine Stories findest und wie du sie und dich ins rechte Licht rückst.

Protagonisten sind für Geschichten wie das Salz für die Suppe: Es geht zwar ohne, schmeckt dann aber halt nicht. Der Protagonist in einer Geschichte ist die zentrale Figur, um die sich die Ereignisse der Handlung aufbauen.

Jeder Film und jedes Buch hat einen Protagonisten. Sie sind die Helden der Geschichte, zum Beispiel Bruce Wayne als Batman, Effi Briest im gleichnamigen Buch von Theodor Fontane oder Antigone in dem 2.500 Jahre alten Drama des griechischen Dichters Sophokles.

So unterschiedliche die drei Figuren sein mögen, eint sie doch, dass sie in ihren Geschichten vor scheinbar unlösbaren Problemen stehen. Jede auf ihre Art. Und das ist auch fast in jedem anderen Buch oder Film so, dass die Hauptdarsteller es mit großen Herausforderungen zu tun haben.

Kunden als Protagonisten

Das Prinzip, dass eine Person vor großen Herausforderungen steht, lässt sich auch auf gute Geschichten im Content Marketing übertragen. Aber gehen wir erst mal noch einen Schritt zurück und schauen uns an, wer im Content Marketing überhaupt als Protagonist infrage kommt.

Auch wenn du dich vielleicht gerne selbst als Hauptfigur in deinen Geschichten sehen würdest, muss man sagen, dass du als Geschichtenerzähler bzw. dein Unternehmen sich in der Regel eher nicht als Protagonist eignet. Das kann vielleicht mal so sein, wenn du neue Features für dein Produkt rausbringst oder andere große Neuigkeiten zu verkünden hast.

Aber normalerweise solltest du nicht der Hauptakteur in deinen Geschichten sein, sondern eher der Enabler. Also derjenige, der andere dazu befähigt, ein Problem zu lösen, zum Beispiel deine Kunden.

Kunden sind sehr gute Protagonisten, weil sie sich ja wahrscheinlich an dich wenden, weil sie ein Problem haben, das sie mit deiner Hilfe oder deinem Produkt lösen wollen.

In der Firma, in der ich bis vor kurzem tätig war, hatten wir viele Kunden aus der Escape-Room-Branche. Escape Rooms haben, wenn nicht gerade Pandemie herrscht, zwei Probleme:

  • Erstens sind sie im Winter immer ausgebucht, während im Sommer deutlich weniger los ist.
  • Und zweitens kann nur eine sehr begrenzte Anzahl an Menschen gleichzeitig spielen, meistens maximal 5 Leute pro Raum. Wenn ein Escape-Room-Anbieter vier Räume hat, sind das gerade mal 20 Leute, die gleichzeitig spielen können. Für ein Teamevent eines größeren Unternehmens nicht genug.

Präsentiere dich als Problemlöser

Meine Firma hat dann eine Software für Outdoor Escape Games entwickelt, die Escape-Room-Anbieter als Lizenz kaufen konnten. Sie konnten damit also ihren Kunden auch Outdoor-Spiele anbieten, so ähnlich wie eine Schnitzeljagd. Sie brauchten dafür nur ein iPad pro Gruppe.

Theoretisch konnten damit unendlich viele Leute gleichzeitig spielen. Und da die Spiele draußen waren, war das auch ein ideales Zusatzangebot für den Sommer.

In unseren Geschichten im Blog haben wir öfter auch Kunden-Stories gepostet. Da haben wir dann unter anderem beschrieben, wie die Unternehmen mithilfe unserer Software ihr Geschäft ausgebaut haben.

Kunden-Stories sind super, um an konkreten Beispielen zu zeigen, wie das eigene Produkt wirkt. Außerdem entstehen beim Leser mehr Emotionen, wenn er sieht, „Ach diese Person hatte ja das gleiche Problem wie ich es habe und so hat sie es also gelöst“.

Wir haben für unsere Kunden-Stories auch immer Interviews mit den Inhabern der Escape Rooms geführt, damit wir auch echte Statements für die Artikel hatten. Die Interviews waren per Telefon oder per E-Mail.

Gerade die E-Mail-Interviews sind dann echt kein großer Aufwand. Du formulierst nur einmal die Fragen und wartest dann auf die Antworten.

So bekommst du gute Antworten für deine Kunden-Stories

Ich würde zuerst immer ein paar allgemeine Fragen zur Person und zum Unternehmen stellen. Das kommt immer ganz gut als Eisbrecher und zeigt, dass du dich auch für dein Gegenüber interessierst.

Erst danach würde ich dann konkrete Fragen dazu stellen, welches Problem dein Kunde hatte, warum er sich für dein Angebot entschieden hat und wie es ihm geholfen hat, sein Problem zu lösen.

Am Ende kommt es immer ganz gut, noch mal konkret nach Tipps zu fragen, die er anderen geben würde, die das gleiche Problem haben. Und dann frage ich zum Schluss immer noch, welche Pläne mein Interviewpartner für die Zukunft hat.

Zum einen ist es für einen Artikel immer ganz schön, wenn man am Ende noch einen Blick in die Zukunft werfen kann. Und zum anderen erfährst du mit der Frage vielleicht auch noch etwas, was für dich relevant ist. Eine neue Herausforderung, bei der du deinen Kunden unterstützen kannst zum Beispiel.

Je nachdem wie lang dein Artikel werden soll, kannst du deinem Interviewpartner unterschiedliche viele Fragen stellen. Ich stelle meist so um die zehn Fragen.

Mit zehn Antworten hat man schon ganz gut Futter für seinen Text. Aber man muss natürlich auch immer damit rechnen, dass man jetzt nicht jede Aussage in den Artikel übernehmen kann. Einiges passt vielleicht nicht ins Konzept.

Aber viel mehr als zehn Fragen würde ich auch nicht stellen. Immerhin muss dein Kunde sich ja auch die Zeit nehmen, um die Fragen schriftlich zu beantworten. Bei einem Telefoninterview kannst du natürlich auch mehr als zehn Fragen stellen.

Wie gesagt, wir haben in meinem alten Unternehmen immer Artikel gemacht. Aber noch authentischer kommt es rüber, wenn du Videointerviews mit deinen Kunden führst.

Wir haben das nicht gemacht, weil Videos in so einem Fall dann eben doch etwas aufwendiger sind. Sie sollen ja professionell aussehen. Dann hätten wir gleich ein kleines Videoteam zum Kunden schicken müssen, um die Aufnahmen zu machen.

Aber auch so sind unsere Kunden-Stories immer sehr gut bei den Lesern angekommen.

Ich hoffe, ich konnte dich ein wenig inspirieren und wir hören uns morgen wieder!

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